Historie Güterbahnhof
1909-1944
Entstehung des zentralen Rangier- und Güterbahnhofs Osnabrück
Ende 1909 verkündete die Eisenbahndirektion Münster den zeitnahen Bau eines zentralen Rangier- und Güterbahnhofs mit integriertem Bahnbetriebswerk.
1914 wurde der durch die Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung errichtete Ringlokschuppen Osnabrück eröffnet. Er bestand aus zwei halbkreisförmigen Garagen, die durch ein Verwaltungsgebäude miteinander verbunden waren.
Die Anlage verfügte im Innenring über zwei Drehscheiben und bot im Gebäude Platz für 34 Lokomotiven.
1944-1961
Zerstörung, Wiederaufbau und Betrieb
Der Rangier- und Güterbahnhof inkl. des Ringlokschuppens wurden bei Bombenangriffen auf Osnabrück in den Jahren 1944 und 1945 weitgehend zerstört.
Unmittelbar nach dem Krieg begann der Wiederaufbau und der Betrieb konnte schnell wieder an die Blütejahre der Vorkriegszeit anknüpfen. Der Personalbestand erreichte in den Nachkriegsjahren einen Höchststand. In den Wirtschaftswunderjahren arbeiteten allein im Ringlokschuppen ca. 600 Personen.
1962-1996
Wandel am Güterbahnhof
Das Aufkommen von Diesel- und Elektrolokomotiven läutete das Ende der Ringlokschuppen-Ära ein. 1962 wurde die (Hase)Werkstatt an die Mindener Straße verlagert. Im Jahr 1968 endete, mit der Freigabe des elektrischen Zugbetriebs für die Strecke Osnabrück – Hamburg, dann endgültig auch die Beheimatung von Dampflokomotiven am Standort Osnabrück. In der ersten Hälfte der 1980er Jahre wurde bereits die östliche Drehscheibe zurückgebaut. 1990 gab es weitere einschneidende Veränderungen: Der Rangierbahnhof wurde zum Knotenbahnhof herabgestuft. Damit endete auch das Abstellen von Lokomotiven. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre begann der Abriss erster Gebäude und der Rückbau der westlichen Drehscheibe.
1997-2018
Stillstand
1997 gab die Deutsche Bahn den 22,1 Hektar großen Güterbahnhof auf. In den darauffolgenden Jahren entwickelt sich eine rege Kulturszene auf dem aufgelassenen Gelände.
2010 verkaufte die Bahntochter Aurelis den Güterbahnhof. Zwischen neuem Eigentümer und der Stadt Osnabrück entstand ein Streit über die Nutzung des Geländes. 2012 bekam das Areal erneut einen neuen Eigentümer, der im gleichen Zug ein Teil der Fläche, die ehemalige Güterabfertigung, weiterverkaufte. Auch zwischen neuen Eigentümern und der Stadt gab es Unstimmigkeiten über die Nutzung des Areals. Verschiedene rechtliche Auseinandersetzungen prägten die Entwicklungen auf dem Gelände.
2019-jetzt
Konversion:
Ein neuer Stadtteil entsteht
Der Durchbruch: Die Lok-Viertel-OS GmbH, eine Enkelgesellschaft der Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung, erwirbt die Flächen des ehemaligen Güterbahnhofs von den beiden Vorbesitzern.
Dem vorangegangen war bereits die Planung rund um den denkmalgeschützten Ringlokschuppen. Mit dem Coppenrath Innovation Centre (CIC) erwächst im historischen Ringlokschuppen auf Initiative der Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück ein Projekt, das für ganz Niedersachsen Leuchtturmcharakter hat. (www.cic-os.de).
Mit dem Lok-Viertel wird auf dem Gelände in den kommenden Jahren ein neues urbanes Quartier entstehen.